Als ehemaliger Schüler der Staatlichen Berufsbildenden Schule (SBBS) Sonneberg kennt unser Mitarbeiter Mark Ziebis die Bedeutung praxisnaher Ausbildung aus erster Hand. Heute, als Verantwortlicher für Marketing und Produktmanagement bei der Pneumax GmbH, setzt er sich aktiv für die Förderung technischer Bildung ein. Durch seine Initiative konnte Pneumax die SBBS mit modernen Ausbildungspanels ausstatten (LINK zu vorherigem Bericht einfügen) und so den Lernenden wertvolle Einblicke in die industrielle Automatisierung ermöglichen.
Im Interview berichtet Mark Ziebis über seine persönliche Verbindung zur SBBS, die Bedeutung praxisnaher Technikvermittlung und die Zukunft der Fachkräfteförderung.
Herr Ziebis, Sie sind selbst ehemaliger Schüler der SBBS. Inwiefern hat Ihre Ausbildung an der SBBS Ihren beruflichen Weg beeinflusst?
Die Ausbildung an der SBBS war für mich eine wertvolle Ergänzung zu meinen bisherigen Berufserfahrungen. Insbesondere in technischen Bereichen wie der Bauteildimensionierung und der empirischen Analyse von Daten konnte ich mein Wissen vertiefen und komplexe Entscheidungen fundierter treffen. Doch nicht nur das technische Wissen war entscheidend – auch kaufmännische und unternehmerische Grundlagen wurden dort praxisnah vermittelt. Diese Kombination hat mir den Weg für meine nächsten Karriereschritte geebnet.
Was hat Sie dazu motiviert, sich für eine Kooperation zwischen Pneumax und der SBBS einzusetzen?
Zu meiner Zeit wurde die hohe Qualität der Ausbildung an der SBBS oft unterschätzt. Im direkten Vergleich mit Kollegen, die ihre Ausbildung an anderen Schulen absolviert haben, fiel mir immer wieder auf, wie fundiert und praxisnah die SBBS ausbildet. Die Schule legt großen Wert darauf, dass die technische Ausstattung auf einem hohen Niveau ist. Als sich im Zuge eines ersten Gesprächs die Möglichkeit ergab, die SBBS mit moderner Technik weiter zu unterstützen und so am Puls der Zeit zu bleiben, war für mich sofort klar: Das ist eine tolle Gelegenheit, etwas zurückzugeben.
Warum ist es aus Sicht eines Industrieunternehmens so wichtig, Bildungseinrichtungen mit moderner Technik zu unterstützen?
Die Ausbildung von Fachkräften ist eine Investition in die Zukunft. Gerade im technischen Bereich ist es entscheidend, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern auch die Möglichkeit haben, mit realitätsnahen Systemen zu arbeiten. Die Kombination aus wissenschaftlichen Grundlagen und praxisbezogener Anwendung macht Absolventinnen und Absolventen für Industrieunternehmen deutlich attraktiver.
Welche konkreten Vorteile bieten die neuen Didaktiktische mit pneumatischen Ausbildungsmodulen für die Schülerinnen und Schüler?
Ein großer Vorteil ist, dass die Lernenden mit echten Industriekomponenten aus unserem Standardprogramm für die industrielle Automation arbeiten. Das schafft eine Vertrautheit, die sich später im Beruf auszahlt. Außerdem vermittelt das System nicht nur klassisches Produktwissen, sondern auch moderne Technologien:
- Modulare Bauweise von Kontrollmodulen erleichtert das Verständnis von Automatisierungslösungen.
- Programmierung über Feldbussysteme hilft, digitale Prozesse zu gestalten.
- Sensorwert-Auswertung für Prozessoptimierung, z. B. für Wartungszyklen oder Verschleißanalysen.
- Vertrautheit mit der Anwendung komplexer elektronisch gesteuerter Pneumatik, insbesondere durch die Ergänzung eines SPS-Moduls mit Human Interface von Siemens.
Diese praxisnahe Ausbildung bereitet die Schüler optimal auf die Anforderungen in der Industrie 4.0 vor.
Wie verlief die Installation und die ersten Tests mit den Lernenden? Gab es ein besonderes Highlight für Sie?
Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler war sofort spürbar. Sie gingen motiviert und zielgerichtet an die Aufgaben heran, was zeigt, dass praxisnahe Schulungskonzepte hervorragend ankommen. Besonders positiv fiel mir auf, wie gut sie das praktische Handling der Schulungsmaterialien mit den Anwendungsmodulen verknüpft haben – genau das ist das Ziel einer modernen Ausbildung.
Wie schätzen Sie die aktuellen Herausforderungen in der technischen Ausbildung ein?
Der technologische Fortschritt schreitet unglaublich schnell voran. Viele Ausbildungsstätten haben Schwierigkeiten, in diesem Tempo mitzuhalten – nicht nur aufgrund der inhaltlichen Anforderungen, sondern auch wegen finanzieller Hürden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Unternehmen wie Pneumax einen Beitrag leisten, um den Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis zu verbessern.
Gibt es Pläne für eine weitere Zusammenarbeit mit der SBBS oder ähnliche Projekte in der Zukunft?
Ja, definitiv. Die SBBS hat bereits Pläne zur Erweiterung ihres Techniklabors, und wir sind offen dafür, uns auch hier wieder einzubringen. Darüber hinaus stellen wir unsere Didaktik-Panels interessierten Schulen und Lehranstalten zur Verfügung. Wer Interesse hat, kann sich jederzeit an uns wenden.
Wenn Sie den aktuellen Schülerinnen und Schülern der SBBS einen Tipp für ihre berufliche Zukunft geben könnten, welcher wäre das?
Wissen macht frei – und gibt Raum für Kreativität! Eine gesunde Mischung aus Theorie und Praxis führt in der realen Arbeitswelt oft zu den besten, logisch funktionierenden Lösungen. Wer seine Neugier und sein technisches Interesse weiterentwickelt, hat in der Industrie spannende Zukunftsaussichten.